

Verzinkte Gewindefittings - in Kürze
Was sind verzinkte Gewindefittings?
Ein verzinktes Gewindefitting ist ein Verbindungselement für Rohrsysteme, das aus weißem Temperguss gefertigt und mit einer Zinkbeschichtung versehen ist. Temperguss zeichnet sich durch seine hohe Festigkeit und Zähigkeit aus. Die Verzinkung schützt das Material vor Korrosion und macht es besonders für den Einsatz in Feuchträumen oder Außenbereichen geeignet. Typische Fittings sind Winkel, T-Stücke, Muffen und Nippel, die in der Installation von Rohrleitungen zum Einsatz kommen.
Verwendungsbereiche von verzinkten Tempergussfittings
Verzinkte Gewindefittings werden in unterschiedlichen Anwendungen eingesetzt, darunter:
• Kaltwasserleitungen
• Gasleitungen
• Löschwasserleitungen
• Entwässerungsleitungen
• Transport von Ölen und Kraftstoffen
• Kühlwasserversorgung und Beregnungstechnik
• Heizungs- und Industrieanlagen
Hinweis: Für Warmwasserleitungen sind verzinkte Fittings nicht mehr zeitgemäß. Mehr dazu im Abschnitt über die Fließregel und Materialeigenschaften.
Verlegeregeln für verzinkte Tempergussfittings
Fließregel für verzinkte Leitungen
Bei der Installation verzinkter Leitungen muss die Fließregel beachtet werden:
• Immer vom unedleren Material zum edleren Material hin verlegen, d.h. in Fließrichtung erst die verzinkte Leitung dann Kupfer.
Die Fließregel ist durch den Einbau von Messing auf untenstehendem rechten Bild zu erkennen.
Leitungen und Formstücke richtig dimensionieren
• Bei der Hauptleitung ist eine Strömungsgeschwindigkeit von 0,5 bis 2 Metern pro Sekunde optimal. Danach sind es 0,5 bis 0,8 Meter pro Sekunde.
• Ist die Fließgeschwindigkeit zu hoch steigt der Rohrwiderstand und der Fließdruck fällt ab.
• Ist die Fließgeschwindigkeit zu niedrig kommt es zu Ablagerungen (Inkrustierung) und Verkeimung durch stagnierendes Wasser
• Bögen statt Winkel bevorzugt montieren, das verringert den Rohrleitungswiederstand und verringert Fließgeräusche.
Worauf beim Gewindeschneiden zu achten ist
• Das Rohrende muss sauber und gratfrei sein.
• Beim Schneiden des Gewindes ist Gewindeschneidöl mit Trinkwassereignung zu verwenden, um ein gleichmäßiges und sauberes Gewinde zu gewährleisten.
• Nach dem Schneiden sollte das Gewinde gründlich von Metallspänen gereinigt werden.
• Nach der Installation Leitungen auf Dichtheit prüfen und mit dem entsprechenden Spülverfahren z.B. mit Luft-Wasser-Gemisch nach DIN 1988-2 spülen
• Nur Dichtmaterialien wie Hanf oder PTFE-Band verwenden, die für verzinkte Fittings geeignet sind.


Warum ist Warmwasser gefährlich für verzinkte Fittings?
Verzinkte Stahlrohre und -fittings sind für Warmwasser unzulässig, da bei Temperaturen über 60 °C die Zink-Oxid-Schicht leitend wird. Dies führt zu Korrosionsprozessen, bei denen das Stahlrohr unter der Zinkschicht rostet. Diese Eigenschaft wurde in der DIN 50930-6 (Januar 2013) geregelt. Aufgrund der Trinkwasserhygiene und der Gefahr von Rostbildung sollten verzinkte Leitungen in Warmwasser- und Zirkulationsleitungen nicht verwendet werden.
Sind verzinkte Fittings für Trinkwasser geeignet?
• Kaltwasser: Bedingt zulässig, jedoch nicht mehr zeitgemäß.
• Warmwasser: Nicht mehr zugelassen, da die Entzinkung zu Rostbildung führt und die Trinkwasserhygiene gefährdet wird.
Haltbarkeit von verzinkten Wasserleitungen
Die Lebensdauer verzinkter Wasserleitungen hängt von der Umgebung und den Betriebsbedingungen ab:
• Kaltwasserleitungen: 20–40 Jahre, je nach Wasserqualität.
Auch wenn ein verzinktes Stück alt und gebraucht aussieht, muss es nicht kaputt sein. Das 40 Jahre alte Bild einer verzinkten Reduzierung oben links zeigt ein gut erhaltenes verzinktes Fitting.
• Gas- und Trocken - Löschwasserleitungen: Längere Lebensdauer, da hier keine ständige Feuchtigkeit vorhanden ist.
• Mit der Zeit können Ablagerungen den Wasserdruck verringern und Rostbildung begünstigen.
Die Anzeichen für abgenutzte verzinkte Rohre:
• Verminderter Wasserdruck.
• Verfärbtes oder rostiges Wasser.
• Korrosion oder sichtbare Leckstellen bzw. der Leitungsinfarkt, d.h. die Leitung ist komplett dicht und muss ausgetauscht werden.
Welche Gewindearten kommen bei verzinkten Fittings zum Einsatz?
Üblicherweise werden bei verzinkten Fittings zylindrische Rohrinnengewinde nach
DIN ISO 228 und ISO 7-1 bei den konischen Außengewinden verwendet, die als "Whitworth-Gewinde" bekannt sind. Diese Gewindeart sorgt für eine zuverlässige Abdichtung in Verbindung mit Dichtmaterial.
Zusammenfassung
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Verzinkte Fittings sind für Trinkwasser geeignet, jeodch nicht mehr zeitgemäß.
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Kein verzinktes Rohr bei Warmwasser über 60 °C, da die Zink-Oxid-Schicht zu Korrosion am Stahl führt.
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Je nach Anwendung und Umgebung hält eine verzinkte Wasserleitung 20-40 Jahre.
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Verzinkte Leitungen dürfen unter anderem für Kaltwasser, Gas, Löschwasser, Entwässerung, Öle, Kraftstoffe, Kühlwasser und Heizungsanlagen verwendet werden.
Verzinkte Fittings sind vielseitig, haben jedoch Einschränkungen, insbesondere im Bereich der Trinkwasserhygiene und bei Warmwasserleitungen. Achten Sie bei der Planung auf die spezifischen Anforderungen Ihrer Anlage.