

Die Besonderheiten von Edelstahlgewindefittingen
Edelstahl Gewindefittings zeichnen sich durch ihre hohe Korrosionsbeständigkeit und Langlebigkeit aus. Diese Eigenschaften machen sie ideal für den Einsatz in der chemischen Industrie oder im Außenbereich. Edelstahl ist ein äußerst robustes Material, das sowohl mechanische Belastungen als auch extreme Temperaturen gut verträgt. Edelstahl Fittings kommen im Sanitärbereich sowohl bei heißen und kalten Temperaturen (-20°C bis +220°C) zum Einsatz. Außerdem halten Fittings aus Edelstahl je nach Ausführung einem Betriebsdruck von bis zu 20 bar stand (bei einer Medientemperatur von 20°C). Die glatte Oberfläche von Edelstahl verhindert Schmutz- und Bakterienansammlungen, weshalb er häufig in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie eingesetzt wird. Edelstahl ist aufgrund seiner Vorteile aber auch in der Trinkwasserinstallation häufig anzutreffen.
Alle Edelstahlfittings sind nach den Normen ISO 7-1/ EN 10226-1 respektive ISO 228-1 gefertigt. Sie sind somit auch mit Fittingen aus anderen Materialien kompatibel. Eine Kombination mit Kupferrohr, Messingfittings oder Rotgussfittings, sowie Kunststoff oder verzinkten Fittings ist bedenkenlos möglich, da die Oberflächen der Edeltstahlfittings nicht behandelt sind und es daher nicht zu kupferinduziertem oder anderem Lochfraß kommen kann. Welche Fittinggrößen zueinander passen, können Sie unserer Rohrweitentabelle entnehmen. In Kombination mit unseren Edelstahlventilen lässt sich ein besonders langlebiges Installationssystem verbauen.
Trinkwassertauglichkeit von Edelstahlfittingen
Edelstahlfittings aus AISI 316 Edelstahl sind für die Trinkwasserinstallation geeignet und in der UBA-Liste (UBA = Umweltbundesamt) für trinkwassertaugliche Materialien in der Trinkwasserinstallation aufgeführt. Sie können entsprechend bedenkenlos für die Trinkwasserversorgung verwendet werden.
Verschiedene Arten von Edelstahl (V2A, V4A, CrNi)
Edelstahl ist in verschiedenen Varianten erhältlich. Grundsätzlich besteht Edelstahl aus mindestens 60% Stahl sowie verschiedenen Mischverhältnissen von Chrom (18-20%) und Nickel (9-12%). Daher ist auch der Begriff CrNi-Stahl geläufig. Verschiedene weitere Stoffe geben der entstehenden Legierung dann unterschiedliche Eigenschaften. Zu den üblichsten Edelstahl-Arten gehört der V2A-Edelstahl (AISI 304; Werkstoff 1.4302), der allgemein korrosionsbeständig ist. Außerdem gibt es den V4A-Edelstahl in zwei Sub-Varianten: AISI 316 (Werkstoff 1.4401) und AISI 316L (Werkstoff 1.4404). Der Kohlenstoffgehalt des AISI 316L ist im Gegensatz zu AISI 316 geringer. Somit ist Edelstahl nach AISI 316L noch korrosionsbeständiger als AISI 316 und AISI 304. Durch das Beimischen von Molybdän (2-2.5%) wird die Wirkung des Chroms verstärkt. Dadurch wird der Edelstahl 316 noch widerstandsfähiger gegen Rost.
Gewindeschneiden bei Edelstahlgewinderohren
Das Gewindeschneiden auf Edelstahlgewinderohr ist eine echte Herausforderung, die man besser umgeht. Edelstahl ist zäh hart und lässt sich nur schwer mechanisch bearbeiten. Gewinde auf einer Gewindeschneidemaschine erstellen ist möglich, aber der Verschleiß an den Schneidbacken ist deutlich höher und man braucht sehr viel mehr Kühlschmierung. Edelstahlgewinde mit der Handkluppe schneiden kann man machen, macht aber weder Sinn noch Spaß und ist wegen des hohen Verschleiß unwirtschaftlich. Bei der Bearbeitung von V4A und V2A Stahl muss starke Wärmeentwicklung vermieden werden. Sobald Anlauffarben sichtbar werden, muss der Stahl passiviert werden, um den Korrosionsschutz wieder herzustellen. Wichtig ist, den Gewindeschneider langsam und mit gleichmäßigem Druck zu führen, um Überhitzung und die Zerstörung des Werkzeugs zu vermeiden. Tragen Sie regelmäßig Schneideöl auf, um die Reibung zu reduzieren und Ihr Werkzeug zu schonen.
Für lange Verlegestrecken ist Edelstahlgewinderohr unüblich. Hier verwendet man besser das Edelstahlpresssystem oder das Edelstahlrollnutsystem. Für kurze, gerade Verbindungen empfehlen wir unsere Edelstahlrohrdoppelnippel in Verbindung mit den Edelstahlfittingen.
Geeignete Dichtmittel für Edelstahl und welche vermieden werden sollten
PTFE-Band, auch als Teflon-Band bekannt, ist wegen seiner chemischen Resistenz und guter Abdichtung ideal. Auch anaerobe Dichtstoffe, die ohne Sauerstoff aushärten, sind eine gute Wahl, da sie eine starke Verbindung schaffen. Vermeiden sollten Sie hingegen Dichtmittel, die Chlorid haltig sind, weil Chloride die Korrosion von Edelstahl fördern können. Auch Dichtstoffe, die Schwefel oder Salzsäure enthalten, sind ungeeignet und können zu Beschädigungen führen. Es ist wichtig, Dichtmittel zu wählen, die mit dem Edelstahl kompatibel sind, um die Integrität und Langlebigkeit der Verbindung zu gewährleisten und das Material nicht angreifen. Achten Sie darauf, die Herstellerempfehlungen zu prüfen, um das beste Ergebnis mit Ihrer Installation zu erzielen.
Was Sie bei der Verwendung von Edelstahl vermeiden sollten
- Keine Chlorid haltigen Reinigungsmittel verwenden: Diese können die Passivschicht von Edelstahl angreifen und zu Korrosion führen außerdem versprödet Edelstahl und verliert seine Festigkeit. V2A-Edelstahl hält nur langfristig bis zu 50 mg/l chlorhaltigem Medium. V4A-Edelstahl ist hingegen in einer chlorhaltigen Umgebung noch belastbarer.
- Vermeiden Sie vor allem bei V2A-Edelstahl Kontakt mit Eisen oder Rost: Direkter Kontakt kann zu Flugrost führen. Nutzen Sie stattdessen Edelstahlwerkzeuge.
- Keine scharfen oder kratzenden Werkzeuge verwenden: Kratzer können die schützende Oberfläche beschädigen und die Korrosionsanfälligkeit erhöhen. Dies gilt generell für alle Edelstahlsorten. Je besser der Edelstahl, desto weniger tritt dieser Effekt auf.
- Keine starken Säuren oder aggressiven Chemikalien: Diese können ebenfalls die Oberfläche beschädigen.
- Ungeeignet für sehr kalte Medien, wie Flüssiggase (Alles unter -20°C), da das Material spröde wird.