
Dichtigkeitsprüfung in der Hausinstallation: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Einleitung
Die Dichtigkeitsprüfung ist ein verpflichtender Bestandteil jeder neuen oder sanierten Trinkwasserinstallation. Sie dient dem Nachweis, dass alle Rohrverbindungen und Bauteile dicht sind und keine Leckagen auftreten. Die Prüfung ist vor der Inbetriebnahme durchzuführen und wird in der Regel von Fachbetrieben nach DIN EN 806-4 und den Empfehlungen des ZVSHK durchgeführt.

Trockenprüfung (mit Luft oder Inertgas)
- Wird mit ölfreier Druckluft oder Inertgas (z. B. Stickstoff) durchgeführt.
- Besonders empfohlen, wenn längere Stillstandzeiten bis zur Inbetriebnahme zu erwarten sind oder bei Frostgefahr.
- Prüfdruck: 150 mbar (bis DN 50 max. 3 bar, DN 50–100 max. 1 bar).
- Prüfzeit: mind. 120 Minuten bis 100 l Leitungsvolumen, je weitere 100 l +20 Minuten.
- Während der Prüfzeit darf kein Druckabfall auftreten.

Nassprüfung (mit Wasser)
- Erfolgt mit gefiltertem Wasser (≤ 150 μm).
- Vor der Prüfung: Anlage vollständig entlüften.
- Prüfdruck: max. 6 bar (bzw. 1,1-facher Betriebsdruck, max. 11 bar).
- Prüfzeit: 30 Minuten auf Prüfdruck, dann auf 5,5 bar absenken und weitere 120 Minuten prüfen.
- Während der Prüfzeit darf kein Druckabfall auftreten.

Schritt-für-Schritt: Durchführung der Dichtigkeitsprüfung
1. Vorbereitung
- Alle Leitungsabschnitte zugänglich machen.
- Bauteile, die dem Prüfdruck nicht standhalten (z. B. Druckbehälter), entfernen.
- Anlage in Teilabschnitte unterteilen, falls sinnvoll.
2. Trockenprüfung (Luft/Inertgas)
- Anlage mit ölfreier Druckluft oder Inertgas befüllen.
- Anpasszeit ca. 15 Minuten, dann Prüfzeit je nach Leitungsvolumen.
- Kein Druckabfall während der Prüfzeit zulässig.
- Sichtprüfung auf Undichtigkeiten (Lecksuchspray oder Seifenwasser).
3. Nassprüfung (Wasser)
- Anlage mit gefiltertem Wasser befüllen und entlüften.
- Prüfdruck aufbauen, 30 Minuten halten, dann auf 5,5 bar absenken und weitere 120 Minuten prüfen.
- Sichtprüfung auf Undichtigkeiten.
4. Dokumentation
- Ergebnisse und ggf. festgestellte Undichtigkeiten dokumentieren.
- Prüfprotokoll anfertigen und aufbewahren.

- Tipp: Bei Kunststoffrohren immer Herstellerangaben beachten!
- Tipp: Nach der Prüfung mit Wasser die Anlage möglichst bald in Betrieb nehmen (max. 7 Tage), um Bakterienwachstum zu vermeiden.
- Fehler: Bauteile vergessen auszubauen, die dem Prüfdruck nicht standhalten.
- Fehler: Anlage nicht vollständig entlüftet – führt zu falschen Messergebnissen.
- Fehler: Prüfzeiten zu kurz angesetzt.
Fazit
Die Dichtigkeitsprüfung ist ein Muss für jede neue oder geänderte Hausinstallation. Sie schützt vor Wasserschäden, sichert die Hygiene und ist Voraussetzung für die Inbetriebnahme. Mit der richtigen Vorbereitung, den passenden Prüfmitteln und einer sorgfältigen Dokumentation gelingt die Prüfung sicher und normgerecht.
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